Varianter Name | Koch, Jakob M. | Koch, Köbes Matthias |
Geburtsdatum | 24.02.1900 |
Geburtsort | Zell (Mosel), Stadt |
Sterbedatum | 28.02.1945 |
Sterbeort | Konzentrationslager Dachau |
Wirkungsort | Zell (Mosel), Stadt | Dachau |
Beruf oder Beschäftigung | Verwaltungsfachangestellter | Detektiv | Kapo / Gefangener |
GND-Sachgruppe | Personen zu... | Politiker und historische Persönlichkeiten | Öffentliche Verwaltung |
In Beziehung stehende Person | Leisner, Karl / 1915-1945 | Kentenich, Joseph | Joos, Joseph / 1878-1965 | Michelet, Edmond / 1899-1970 | Bettendorff, Ludwig |
Quellen | Carls, Carl: Dokumente zur Zeitgeschichte II Dachau. Erinnerungen eines katholischen Geistlichen aus der Zeit seiner Gefangenschaft, Köln 1946 | Joos, Joseph: Leben auf Widerruf. Begegnungen und Beobachtungen im KZ Dachau 1941-1945, Trier1948 | Michelet, Edmond: Die Freiheitsstraße. Dachau 1943-1945, Stuttgart o.J. (1960), französische Ausgabe: Rue de la liberté, Paris 1955 | Monnerjahn, Engelbert: Häftling Nr. 29292. Der Gründer des Schönstattwerkes als Gefangener der Gestapo 1941-1945, Vallendar 1972 | Seeger, Hans-Carl (Hrsg): Karl Leisners letztes Tagebuch, Kleve 2000 | |
GND-Nummer | 1051193958 |
Siehe auch |
Eltern: Hutmacher und Winzer Jakob Koch und Franziska, geb. Bremm, aus Zell an der Mosel; - 1925 wurde Jakob Koch erstmals wegen des Vorwurfs des Hochverrats und der Spionage verhaftet; Koch wurde unterstellt, sich im Auftrag des befreundeten französischen Kriminalinspektors Humbert von der Sureté in Koblenz als Zeitsoldat bei verschiedenen deutschen Regimentern beworben zu haben, um eine Verletzung des Versailler Vertrags durch Deutschland nachzuweisen; Wegen mangelnder Beweise wurde er auf Betreiben der Liga für Menschenrechte freigelassen, jedoch 1926 ein zweites Mal auf rechtsrheinischem Gebiet verhaftet; 1927 wurde er wegen Hochverrats zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt; Einen Teil der Strafe verbüßte er in Einzelhaft; 1929 wurde die Strafe auf Bewährung ausgesetzt und es kam zu einer Wiederherstellung der bürgerlichen Ehrenrechte; Im September 1939 wurde er als ehemaliger politischer Häftling erneut verhaftet und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert; 1940 wurde er ins Konzentrationslager Dachau überstellt (Häftling Nummer 1567); Hier wurde er 1941 Kapo des Strohstopfkommandos (im Desinfektionskommando) und 1944 Oberkapo der Revierdesinfektion II; Jakob Koch war im KZ Dachau Mitglied des organisierten Widerstands und kam so mit dem Resistance-Kämpfer Edmond Michelet (später Minister unter de Gaulle), mit dem ehemaligen Zentrumspolitiker Joseph Joos, dem 1996 seliggesprochenen Karl Leisner sowie zahlreichen Geistlichen und weiteren Gegnern des Nazi-Regimes in Kontakt; In seiner Position als Kapo der Desinfektion hatte er die Möglichkeit, Einfluss auf das Lagerleben zu nehmen und zahlreichen politischen Häftlingen zu helfen; Dies tat er zum einen, indem er ihnen - besonders im "Hungersommer" 1942 - heimlich Lebensmittel gab; Zum anderen nahm er geschwächte Personen, die besonders gefährdet waren, in sein Kommando auf; Nach verschiedenen Quellen hat Jakob Koch auf diese Weise vielen Menschen das Leben gerettet, eine Quelle spricht von hunderten; Gut dokumentiert ist u.a. die Rettung von Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstatt-Bewegung; 1944 brach im KZ Dachau der Flecktyphus aus, an der Koch im Februar 1945 selbst erkrankte und innerhalb von drei Tagen am 1. März 1945 starb; Am 29. April 1945 wurde das Lager Dachau von US-Soldaten befreit; --- [Michaela Koch] Jakob Koch war im KZ Dachau Mitglied des organisierten Widerstands und kam so mit dem Resistance-Kämpfer Edmond Michelet (später Minister unter de Gaulle), mit dem ehemaligen Zentrumspolitiker Joseph Joos, dem 1996 seliggesprochenen Karl Leisner sowie zahlreichen Geistlichen und weiteren Gegnern des Nazi-Regimes in Kontakt. In seiner Position als Kapo (Leiter) der Desinfektion hatte er die Möglichkeit, Einfluss auf das Lagerleben zu nehmen und zahlreichen politischen Häftlingen zu helfen. Dies tat er zum einen, indem er ihnen - besonders im "Hungersommer" 1942 - heimlich Lebensmittel gab. Zum anderen nahm er geschwächte Personen, die besonders gefährdet waren, in sein Kommando auf. Nach verschiedenen Quellen hat Jakob Koch auf diese Weise vielen Menschen das Leben gerettet, eine Quelle spricht von hunderten. Gut dokumentiert ist u.a. die Rettung von Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstatt-Bewegung. 1944 brach im KZ Dachau der Flecktyphus aus, an der Koch im Februar 1945 selbst erkrankte und innerhalb von drei Tagen am 1. März 1945 starb. Am 29. April 1945 wurde das Lager Dachau von US-Soldaten befreit. --- [Michaela Koch]
Konnte als Kapo des Matratzenkommandos im Konzentrationslager Dachau dem Pfarrer Ludwig Bettendorff helfen, indem er ihn in der Matratzenwerkstatt unterbrachte