Lachmann, Guy Kurt / 1906-1987

Varianter NameLackmann, Guy Kurt
Geburtsdatum05.01.1906
GeburtsortNeunkirchen (Saar)
Sterbedatum11.11.1987
SterbeortSaarbrücken
Beruf oder BeschäftigungLehrer 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Bildung. Erziehung 
QuellenArchivalien: Ministère des Affaires Etrangères/ Direction Générale de l'Administration/Direction des affaires budgetaires administratives et financières/Sous-direction de la Comptabilité/Bureau de la Retraite et de la Sécurité Sociale (Nantes): Fiche de renseignements | Peter Brommer (Bearb): Quellen zur Geschichte v. Rheinland-Pfalz während der französ. Besatzung März 1945 bis August 1949, Mainz 1985, 588 | Edgar Christoffel: Die Geschichte des Landkreises Trier-Saarburg, Trier 1993, 463 | Klaus-Michael Mallmann/ Gerhard Paul: Das zersplitterte Nein: Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, 156-161 ( = Widerstand und Verweigerung im Saarland 1935-1945, Band 1)
GND-Nummer1051210380
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Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 11.07.2006

Biogramm

Administrateur de 4e classe. - L, Sohn eines jüdischen Fabrikanten in Neunkirchen (Saar), trat nach wirtschaftswissenschaftl. Studien in Frankfurt a.M. und Straßburg 1929 dem väterl Unternehmen als Prokurist und kaufmännischer Direktor bei. Als erfolgreicher Sportler, bekam er ab 1933 die Wirkungen des v. den Nationalsozialisten entfachten Antisemitismus zu spüren und engagierte sich im Sozialistischen Schutzbund. Noch vor der Rückgliederung des Saargebietes emigrierte er im Februar 1935 nach Colmar, wo er seine aus einer jüdisch-elsässischen Familie stammende spätere Frau kennengelernt hatte. 1937 nahm L die französ. Staatsbürgerschaft an. Nach einem mit einer schweren Verwundung endenden Militäreinsatz schloß er sich der bewaffneten französ. Widerstandsbewegung an, in der er unter dem Decknamen "Georges Lantil" eine wichtige Rolle spielte. Als sich im Frühjahr 1944 die bewaffneten Verbände der Résistance in den Forces Françaises de l'Intérieur zusammenschlossen, erhielt L den Rang eines Kommandanten. Nach Kriegsende kehrte L als Hauptmann im Stab v. General Pierre Koenig nach Deutschland zurück. Am 10.07.1945 wurde er zum Kreiskommandanten v. Saarburg (Délégué du Cercle de Sarrebourg) ernannt, wo er bis 14.04.1948 tätig war. Er galt als Freund des "aus der Film- und Theaterwelt kommenden Dr. Alexander Geimer" (Ehemann der Schlagersängerin Marita Gründgens), der 1946 für etwa drei Monate als Landrat des Landkreises Saarburg eingesetzt war. L war ein kooperativer Beamter, "dessen Persönlichkeit eine reibungslose Zusammenarbeit mit den örtl. Militärdienststellen ermöglichte" (so Regierungspräsident Steinlein bei L's Abschied 1948). L wurde anschließend zum Landespolizeipräsidenten des Saarlandes ernannt. Dieses Amt versah er bis zur Ablehnung des Saar-Statuts in der Volksabstimmung v. 23.10.1955 Ab 1956 war L als Präsident der Société Internationale de Pétrole et de Chimie in Straßburg wieder unternehmerisch tätig. Der in Frankreich und Deutschland vielfach dekorierte Widerstandskämpfer besaß sowohl die deutsche als auch die französ. Staatsangehörigkeit. - *Heirat: 1937 mit Alice Netter. - ---[Daten übernommen aus: Hans-Ulrich Seifert, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]