Zell, Friedrich / 1814-1881

Varianter NameZell, Friedrich Josef / 1814-1881
Geburtsdatum17.07.1814
GeburtsortTrier, Kreisfreie Stadt 
Sterbedatum24.07.1881
SterbeortTrier, Kreisfreie Stadt 
Beruf oder BeschäftigungRechtsanwalt 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Recht 
WerkeNachlaß Zell (mit Briefen Nikolaus Druckenmüllers Z Sg 1/14) im Bundesarchiv Frankfurt a.M. (BA F III G) | Joseph Hansen/Heinz Boberach (Hrsg.): Rhein. Briefe und Akten .., Dritter Bd, Düsseldorf 1998, Nr.26 und 182
QuellenHeinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf 1996, 370 | Heinz-Günther Böse: Köpfe der Revolution von 1848/49 in Trier und im Trierer Raum, in: "Der schlimmste Punkt der Provinz". Demokratische Revolution 1848/49 in Trier und Umgebung, hg. v. Elisabeth Dühr, Trier 1998, 136-216, 157-162 und 217 | Ders: Die ersten demokratischen Wahlen in den Kreisen Wittlich und Bernkastel im Mai 1848, in: Jahrbuch des Landkreises Bernkastel-Wittlich, 1999, 267-269 | Gottfried Kentenich: Aus den nachgelassenen Papieren eines vergessenen Frankfurter Parlamentariers, in: Neue Heidelberger Jahrbuch N.F.14 (1906) 187-214 | Ders: Z, in: Allgemeine Deutsche Biographie, 55 Bde., Berlin 1875 ff, 55, 415 ff. |
GND-Nummer116975822
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Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 11.07.2006

Biogramm

Advokatanwalt. - Abitur 1832 in Trier, Studium der Rechtswissenschaften 1832-1833 in Heidelberg und 1833-1836 in Bonn. Nach dem Vorbereitungsdienst am Landgericht Trier 1840 Advokat und 1844 Advokatanwalt in Trier. Z, v. der Regierung zur Opposition gezählt, engagierte sich früh in der Lokalpolitik. 1846-1881 war er für die Liberalen Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Trier und 1848 Stadtsyndikus. Als Mitinitiator v. Bürgergesprächen 1845 mit Dr. Robert Schleicher angeklagt, wurde er freigesprochen. Die Märzrevolution sah Z sofort in polit. Verantwortung als Vorsitzender einer Tagung rhein. Städte am 23./24.03.1848 in Köln, die Reformen und eine konstitutionelle Verfassung forderte. Kurze Zeit war er Mitglied des Frankfurter Vorparlaments. Am 6.04.1848 wurde er zu einem der 25 rhein. Abgeordneten für einen Reichstag durch den 2. Vereinigten Landtag in Berlin gewählt. Z führte v. 8.04.bis 8.05.1848 die Stadtgeschäfte als Vorsitzender eines Bürgerausschusses. Bei den Barrikadenverhandlungen forderte er den Abzug des Militärs. In den Wahlen zum Deutschen Nationalparlament unterlag er mit seinem Wahlprogramm dem Demokraten Ludwig Simon, wurde jedoch im Wahlkreis Bernkastel-Wittlich zum Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung gewählt; dort Anschluß an die Linksliberalen ("Württemberger Hof"). Wahl in den Verfassungsausschuß. In der Nationalversammlung stimmte er für den preuss. Erbkaiser und war Mitglied der Kaiserdeputation. Am 8.05.1849 rief er in Köln als Präsident der rhein. Städteversammlung zur Durchführung der Reichsverfassung mit allen Mitteln auf. Sein Reichskommissariat v. 16.05.bis 1.06.1849 im revolutionären Baden war erfolglos. In Frankfurt a.M. organisierte er die Ablehnung der preuss. Abgeordneten gegen die ministerielle Abberufung und erkannte den Fortbestand der Nationalversammlung an. Aus Haß gegen Preußen zog Z sich für zehn Jahre ganz aus der Politik zurück. In Trier wurde er noch bis 1855 überwacht Nach Aufgabe seiner Anwaltspraxis war Z als Generaladministrator des Kesselstattschen Majorats in Trier tätig. Polit. wurde er 1858 wieder aktiv und war 1862 Mitbegründer des "Wahlvereins verfassungstreuer Wähler". Z blieb der unumstrittene Führer der Trierer Liberalen, bis 1867 die Nationalliberalen die Oberhand gewannen. - 1923 wurde in Trier eine Straße nach Z benannt. - *Heirat: 1862 mit Maria Anna geb. v. Beulwitz. - ---[Daten übernommen aus: Heinz-Günther Böse, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]