Mohr, Ludwig Weyprecht / 1759-1836

Geburtsdatum10.09.1759
GeburtsortNeuwied, große kreisangehörige Stadt 
Sterbedatum17.08.1836
SterbeortTrier, Kreisfreie Stadt 
Beruf oder BeschäftigungKaufmann  | Bankier 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Industrie. Handwerk  | Geld, Bank, Börse 
Werke70 Briefe an Johann Hugo Wyttenbach v. 1793-1798 (Stadtbibl. Trier, Autographensammlung)
QuellenEinige Notizen aus der Lebensgeschichte des Stadtrats Ludwig M v. Trier, in: Trierische Zeitung, Nr. 169 v. 11.09.1836 | Guido Groß: Wyttenbach, in: Kurzbiographien von Mittelrhein und Moselland, Trier 1967-1975, 128 | Vera Torunsky: Die Abgeordneten der Rheinischen Provinziallandtage und ihre Stellvertreter 1825-1888, Köln/ Bonn 1998, 319
GND-Nummer117093211
Siehe auchDeutsche Nationalbibliothek (DNB) Deutsche Nationalbibliothek (DNB)

Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 11.07.2006

Biogramm

Großkaufmann, Bankier. - Die Jugendjahre verbrachte M in Dortelweil und besuchte im nahen Frankfurt a.M. die reformierte französ. Schule; dort und in Hanau Ausbildung zum Kaufmann; 1777 nach Trier zum Handelshaus Nell (Holzhandel und Flößerei), zuletzt als leitender Angestellter. Geschäftsreisen im In- und Ausland entwickelten seine Fähigkeiten, (etwa 1798) Gründung eines eigenen Handels- und Bankhauses. M war eine ökonomisch erfolgreiche, gebildete und geistig aufgeschlossene Persönlichkeit. Seit 1785 war er Mitglied der Trierer Lesegesellschaft, wo er zusammen mit Johann Hugo Wyttenbach und Johann Peter Job Hermes einen Freundeskreis v. aufgeklärten Kosmopoliten bildete, der am polit, philos. und literarischen Leben der Zeit lebhaften Anteil nahm und den Ideen der Französ Revolution zuneigte. Aus dem ehemal Kirchengut der Abtei St. Maximin zu Trier ersteigerte er (zu zwei Drittel) zusammen mit Emmerich Grach (zu einem Drittel) das Weingut in Oberemmel. 1801 wurde er Mitglied des Bezirksrates und Mitgründer der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier und deren Schatzmeister. Damals richtete er eine Baumwollspinnerei ein - 1810 wurde er zu einer halbjährigen Haft wegen Protest gegen Abwertung einer heimischen Geldsorte verurteilt; dabei rettete ihn Staatsrat Bischof Mannay vor der Deportation. Im gleichen Jahr und weit bis in preuss. Zeit war M Präsident des Handelsgerichts, 1814 in der Stadtverordnetenversammlung, später als Beigeordneter im Stadtmagistrat. 1826-1830 war er stellvertr. Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages für den Wahlkreis Trier. - In vielen Ehrenämtern förderte M die wirtschaftl., sozialen (Hospizien) und kulturellen (Bürgerschule, Theater) Belange der Stadt. - Er wurde mit dem Roten Adlerorden 3. Klasse und einer Festveranstaltung der Bürgerschaft zu seinen Ehren 1828 ausgezeichnet. - *Heirat: 1. 1787 mit Anna Maria Benedicta Lintz, 2. 1798 mit Clara Margaretha Börner, 1786 Konversion zur kathol. Kirche. - ---[Daten übernommen aus: Guido Groß, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]