Kohl, Helmut / 1930-2017

Varianter NameKohl, Helmut Josef Michael / 1930-2017 | Kohl, Helmut / 1930-2017
Geburtsdatum03.04.1930
GeburtsortFriesenheim (Ortsbezirk) 
Sterbedatum16.06.2017
SterbeortOggersheim (Ortsbezirk) 
WirkungsortOggersheim (Ortsbezirk)  | Mainz, Kreisfreie Stadt  | Bonn | Berlin
Beruf oder BeschäftigungAbgeordneter  | Regierungschef  | Minister  | Deutschland / Bundesrepublik / Bundeskanzler 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Politiker und historische Persönlichkeiten 
WerkeVeröffentlichungen/Vorlass: Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945, Diss., Heidelberg 1958 | Mein Tagebuch 1998 - 2000 München 2000 | Erinnerungen 1930 - 1982, München 2004 | Erinnerungen 1982 - 1990 München 2005 | Erinnerungen 1990 - 1994 München 2007 |
QuellenBuchstab, Günter/Hans-Otto Kleinmann/Hanns Jürgen Küsters (Hrsg.): Die Ära Kohl im Gespräch - eine Zwischenbilanz, Köln u. a. 2010 | Bundesministerium des Innern unter Mitwirkung des Bundesarchivs (Hrsg.): Dokumente zur Deutschlandpolitik - Deutsche Einheit/Sonderedition aus Akten des Bundeskanzleramtes 1989/90, 1998 | Carl, Viktor: Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten, 3. Aufl. Edenkoben 2004, S. 469 f. | Diekmann, Kai (Hrsg.): Helmut Kohl: Auf dem Weg und In Geschichte und Gegenwart, 2010 | Hermann, Frank: Helmut Kohl - Vom Kurfürst zum Kanzler, Stuttgart 1976 |
GND-Nummer118564595
Siehe auch Entry at archINFORM Architecture Database |  Wikimedia Commons | Deutsche Nationalbibliothek (DNB) Deutsche Nationalbibliothek (DNB) |  Wikipedia-Personenartikel

Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 01.12.2015

Biogramm

Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtags. - Partei: CDU. - Mandate: Mandat 4. Wahlperiode: Wahlkreis 6, Listenplatz 5; Mandat 5. Wahlperiode: Wahlkreis 6, Listenplatz 2; Mandat 6. Wahlperiode: Wahlkreis 6, Listenplatz 1; Mandat 7. Wahlperiode: Wahlkreis 5, Listenplatz 1; Mandat 8. Wahlperiode: Wahlkreis 3, Listenplatz 1, bis 21.12.1976, Nachfolger: Busch, Hanns-Dieter. - Konfession: Katholisch. - Ausbildung, beruflicher und persönlicher Werdegang: Volksschule und Oberrealschule Ludwigshafen, 1950 Abitur, 1950-1956 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften sowie der Geschichte in Frankfurt am Main und Heidelberg, Werkstudent, 1956-1958 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Politischen Seminars im Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg, 1958 Promotion zum Dr. phil., 1959-1969 kaufmännischer Angestellter beim Industrieverband Chemie in Ludwigshafen. - Politische und gesellschaftliche Funktionen: 1947 Mitglied der CDU und Mitbegründer der Jungen Union Rheinland-Pfalz; 1953 Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der CDU der Pfalz; 1954-1961 stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Rheinland-Pfalz; 1955-1966 Mitglied des Landesvorstands der CDU Rheinland-Pfalz; 1959-1963 Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Ludwigshafen; 1960-1969 Stadtrat und Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion in Ludwigshafen; 1963-1967 Vorsitzender des CDU-Bezirksverbands Pfalz; 1964 Mitglied des Bundesvorstands, 1969 stellvertretender Bundesvorsitzender und 1973-1998 Bundesvorsitzender der CDU 1966-1973 Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz; 19.05.1969-02.12.1976 Ministerpräsident; 1969 Mitglied der 5. Bundesversammlung, 1974 Mitglied der 6. Bundesversammlung; 1976-2002 Mitglied des Bundestags; 1976-1982 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion; 1982-1998 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. - Mitgliedschaft im Landtag, Gremientätigkeit: 18.05.1959-21.12.1976 (4.-8. Wahlperiode) Mitglied des Landtags; Oktober 1961 bis Mai 1963 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion; 18.05.1963-19.05.1969 Fraktionsvorsitzender; 4. Wahlperiode: Mitglied Haushalts- und Finanzausschuss; 5. Wahlperiode: Mitglied Ältestenrat, Haushalts- und Finanzausschuss, Kulturpolitischer Ausschuss, Zwischenausschuss, Sonderausschuss Verwaltungsreform 6. Wahlperiode: Mitglied Ausschuss für Verwaltungsreform, Kulturpolitischer Ausschuss, Zwischenausschuss. - Ehrungen: zahlreiche nationale und internationale Ehrungen für sein Lebenswerk, darunter der Titel "Ehrenbürger Europas" (1998), Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Ausführung mit Lorbeerkranz (1998), Buber-Rosenzweig-Medaille (1980), Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz (1983), Robert-Schuman-Medaille (1986), Internationaler Karlspreis zu Aachen gemeinsam mit François Mitterrand (1988), Jawaharlal-Nehru-Preis für Internationale Verständigung (1990), Ungarisches Großkreuz (1992), Goldmedaille des B'nai B'rith International für humanitäre Verdienste (1996), Leo-Baeck-Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland (1997), Weißer-Adler-Orden der Republik Polen (1998), Presidential Medal of Freedom-Freiheitsmedaille der USA (1999), vielfach Ehrenbürger, rund 30 Ehrendoktorwürden.- ---[Daten übernommen aus "Die Stellvertreter des freien Volkes. Die Abgeordneten der Beratenden Landesversammlung und des Landtags Rheinland-Pfalz von 1946 bis 2015", Mainz 2016 (Red.schluss 01.12.2015)]

Biogramm / alternativ

Grundschule und Oberrealschule in Friesenheim; 1944-1945 Kriegswirren (Feuerwehreinsatz, Kinderlandverschickung); Ende 1945 Beginn einer landwirtschaftlichen Lehre; 1946 (nach anderen Quellen 1947 oder 1948) Eintritt in die CDU; 1947 Mitbegründer der Jungen Union Ludwigshafen; 1950 Abitur; ab 1950 Studium der Rechts- und der Geschichtswissenschaft in Frankfurt und Heidelberg; 1955 Mitglied des Landesvorstandes der CDU Rheinland-Pfalz; 1956 Studienabschluß; 1958 Promotion; 1959 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ludwigshafen; Landtagsabgeordneter für Ludwigshafen-Stadt; Kohl gewann in seiner gesamten Karriere seinen Heimatwahlkreis Ludwigshafen nur selten direkt: bei Bundestagswahlen (seit 1976) nur 1990 und 1994, bei Landtagswahlen (bis 1975) gar nicht bis zu seiner Wahl zum Ministerpräsdenten hatte Kohl noch Nebenberufe: Direktionsassistent der Eisengießerei Mock und Referent beim Verband der chemischen Industrie; 1960 Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Ludwigshafen; 1960 Heirat mit Hannelore, geb. Renner (1933-2001), zwei Söhne, Walter (1963-) und Peter (1965-); 1963 Fraktionsvorsitzender im Landtag; 1966-1974 CDU-Landesvorsitzender und Bundesvorstand; 1969 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz; 1973-1998 CDU-Parteivorsitzender; 1976 Kanzlerkandidat, knapp gescheitert (gegen Helmut Schmidt); i.d.F. Rücktritt als Ministerpräsident, Fraktionsvorsitzender im Bundestag (MdB bis 2002); 1980 Verzicht auf Kanzlerkandidatur zugunsten von Franz-Josef Strauß; Oktober 1982 nach Mißtrauensvotum Wahl zum Bundeskanzler durch das Parlament (bis 1998); 1998 Ehrenvorsitzender der CDU; 1998 CDU-Parteispendenaffäre: Kohl verschwieg rechtswidrig die Herkunft einer Spende von ca. 1,5 Mio. DM und gab als Grund sein gegebenes "Ehrenwort" an; deswegen 2000 Verlust des Ehrenvorsitzes der CDU; das Ermittlungsverfahren wurde 2001 eingestellt; 2001 Suizid seiner Frau Hannelore; seit 2007 schwere Erkrankungen; 2008 Sturz in seinem Haus, Schädel-Hirn-Trauma; 2008 Heirat mit Maike, geb. Richter (1964-). - Zahlreiche Ehrungen; 1990-2014 jährliche Nominierung für den Friedensnobelpreis;