Geburtsdatum | 14.12.1834 |
Geburtsort | Lampertheim |
Sterbedatum | 13.09.1891 |
Sterbeort | Darmstadt |
Wirkungsort | Gau-Algesheim, Stadt |
Beruf oder Beschäftigung | Pfarrer / Katholische Kirche | Publizist |
GND-Sachgruppe | Personen zu... | Kirche | Presse |
In Beziehung stehende Person | Ketteler, Wilhelm Emmanuel von |
Werke | ¬Der¬ Clerus und seine Aufgabe gegenüber der Tagespresse. Conferenz-Vortrag eines Priesters der Diöcese Mainz, 1870 (ohne Autorenangabe) | ¬Der¬ Culturkampf in Hessen, Separatdruck von Leitartikeln aus dem Rheinischen Volksboten (ohne Jahres- und Autorenangabe) |
Quellen | Helm, Karl-Heinz, Peter Koser (1834-1891). Sorge für Leib und Seele, in: Stadt Gau-Algesheim: Gau-Algesheim. Historisches Lesebuch, Beiträge zur Geschichte des Gau-Algesheimer Raumes, Band 41, Ingelheim 1999, S. 119-127 | https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Koser (Stand: 11.07.2018) |
GND-Nummer | 118565656 |
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Nach Schulzeit und Studium empfing Koser am 12. August 1859 die Priesterweihe; seine Jahre als Kaplan verbrachte er in Gau-Bickelheim und Darmstadt; 1866 wurde er zum Pfarrverwalter der Pfarrei Wald-Michelbach bestellt und war danach für kurze Zeit Pfarrer in Ober-Ingelheim; am 1. Oktober 1869 übertrug der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler Peter Koser die Leitung der Pfarrei Gau-Algesheim, die über einen längeren Zeitraum von einem Pfarrverwalter betreut worden war und die Koser bis 1889 innehatte; von Gau-Algesheim wurde er nach Darmstadt in die Pfarrei St. Ludwig versetzt, wo er am 13. September 1891 starb; sein Leichnam wurde nach Gau-Algesheim überführt und in der Pfarrkirche in Anwesenheit des Mainzer Bischofs Paul Leopold Haffner beigesetzt. - Folgende Einrichtungen gehen auf die Initiative und Unterstützung von Peter Koser zurück: die Zeitung "Rheinischer Volksbote"; eine katholische höhere Lehranstalt (Präperandie) nahm ihren Betrieb am 23. Oktober 1871 mit drei Jahrgangsklassen auf und bestand bis 1884; das "Hilfs-Comité für Kriegsverletzte" im Verbreitungsgebiet des Rheinischen Volksboten während des deutsch-französischen Krieges 1870/71; der 1871 gegründete "Katholische gesellige Verein", dessen Vortragsprogramm Themen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik umfasste und der einen Lesezirkel mit einer Vereinsbücherei unterhielt; ein "Krankenverein" (1872) und ein "Sterbeverein" (1873), die später fusionierten und bis zum 1. Weltkrieg aktiv waren; der "Credit- und Sparverein Gau-Algesheim" (1878) als Vorläufer der Gau-Algesheimer Volksbank; eine Aktiengesellschaft zur Gründung einer "Kleinkinderbewahranstalt", mit deren Hilfe am 7. Juli 1881 diese Erziehungs- und Bildungseinrichtung und ein Jahr später eine "Nähschule für Mädchen" errichtet werden konnten; der "Armenverein", der bereits im Gründungsjahr 1882 über 200 Mitglieder zählte, die zwischen einer und 40 Mark jährlich einzahlten; der "Bauernverein Gau-Algesheim", verbunden mit einem "Consumverein" (1884); der Kirchenmusikverein (1888) als Ursprung der Katholischen Kirchenmusik Gau-Algesheims; den Neubau der Katholische Pfarrkirche St. Cosmas und St. Damian (1887/1889) trieb Koser maßgeblich voran. Die Zeitung "Rheinischer Volksbote" erschien zweimal wöchentlich und vertrat vor allem in der Zeit des Kulturkampfes dezidiert die Positionen der Katholischen Kirche und der 1870 gegründeten Zentrumspartei; am 15. September 1869 erschien das Probeblatt der Zeitung, die bis 1923 Bestand hatte; während seiner Gau-Algesheimer Zeit schrieb Koser die Mehrzahl der Leitartikel; der "Rheinhessische Presseverein" und der "Rheinische Volksbote" waren 1869 als Gegenpart zum 1852 - zunächst als "Ingelheimer Wochenblatt" des Verlegers Friedrich Wilhelm Adolph - gegründeten freisinnigen Ingelheimer "Rheinhessischen Beobachter" entstanden, um ein an katholischen Grundsätzen ausgerichtetes Presseorgan für Rheinhessen zu schaffen; ein theologisch versierter Kontrahent Kosers war der evangelische Pfarrer von Groß-Winternheim, Johann Georg Krumm. ---[Text von Norbert Diehl (per Email am 10.07.2018)]