Schmittlein, Raymond / 1904-1974

Varianter NameSchmittlein, Raymond
Geburtsdatum19.06.1904
GeburtsortRoubaix
Sterbedatum29.09.1974
SterbeortBelfort
Beruf oder BeschäftigungGeistlicher  | Politiker 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Kirche  | Politiker und historische Persönlichkeiten 
In Beziehung stehende PersonGiron, Irène 
WerkeL'Anthroponyme germanique dans la toponymie française, Belfort 1962 | Causes et circonstances de la Mort du Christ, Baden-Baden 1951 (deutsche Übersetzung v. H. Broemser: Umstände und Ursache v. Jesu Tod, Mainz 1951) | Lokis, la dernière nouvelle de Prosper Mérimée, Baden-Baden 1949 | Mythes et Religions des Baltes, Belfort 1964 | La Nationale 83. Extraits d'un Carnet de Route, Mainz 1951 |
QuellenChristophe Baginski: La Politique religieuse de la France en Allemagne occupée 1945-1949, Paris 1997 | Corine Defrance: La politique culturelle de la France sur la rive gauche du Rhin 1945-1955, Straßburg 1994 | Peter Manns: Höchst persönl Erinnerungen an einen großen Franzosen und die bewegten Jahre der Wiederbegründung einer alten U: in memoriam Raymond S, Mainz 1978 | Jérome Vaillant (Hrsg.): Französ Kulturpolitik in Deutschland 1945-1949, Konstanz 1984 | Stefan Zauner: Erziehung und Kulturmission: Frankreichs Bildungspolitik in Deutschland 1945-1949, München 1994 |
GND-Nummer118609270
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Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 11.07.2006

Biogramm

Gelehrter und Politiker. - Nach Militärdienst und dem 1931 (mit Glanz) bestandenen 1. Germanistischen Staatsexamen an der Sorbonne hielt S sich 1932-1933 zum ergänzenden Germanistikstudium an der (heutigen) Humboldt-U Berlin auf, wo er seine aus Mühlheim (Ruhr) gebürtige Ehefrau kennenlernte. Nach einem Jahr Schuldienst wurde S 1934 im Auftrag des Kulturministeriums nach Litauen entsandt, später Leiter des Institut français in Riga und bei Ausbruch des Krieges Militärbeauftragter seines Landes für das Baltikum. 1940 schloß S sich dem französ. Widerstand an und wirkte in der Sowjetunion und in Nordafrika im Auftrag de Gaulles in geheimer polit. Mission. Unmittelbar nach Kriegsende wurde S zum Leiter des Erziehungs- und wenig später des Kulturressorts der Militärregierung in den französ. besetzten Gebieten ernannt; in dieser Funktion steuerte er die Entnazifizierung im Bildungssektor, den er zudem nach französ. Muster neu strukturierte. Die Dolmetscherschule in Germersheim, die Verwaltungshochschule in Speyer sowie Akademie der Wissenschaften und das Institut für Europäische Geschichte in Mainz zählen zu den durch S's Reformen geschaffenen Institutionen in Rheinland-Pfalz. In den Überlegungen zum Standort einer neuen Universität favorisierte S (u.a. gegen die Kandidatur der Stadt Trier) die Stadt Mainz Weiter oblag ihm die Aufsicht über das 1946 in Trier gegründete Centre d'Etudes Françaises, einem französ. Kulturinstitut. Nach Rückgabe der staatl. Souveränität an deutsche Stellen kehrte S nach Frankreich zurück, wo er u.a. im Kabinett Mendès-France in unterschiedl. Aufgabenbereichen tätig war. 1962-1965 war er Vizepräsident der Französ Nationalversammmlung, danach Abgeordneter wechselnder Fraktionen und Bürgermeister seines Wohnortes Felon in Lothringen. - S erfuhr vielfache Ehrungen, so die Ehrendoktorwürde der Universität Mainz. - *Heirat: 1932 mit Gerda Eichholz. - ---[Daten übernommen aus: Hans-Ulrich Seifert, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]