Laukhard, Friedrich Christian / 1757-1822

Varianter NameLauckhard, Friedrich Christian | Laukhard, Friederich Christian | Laukhard, Frédéric-Christian | Laukhard, F. C. | Laukhard, Friedrich Christian Heinrich |
Geburtsdatum07.06.1757
GeburtsortWendelsheim 
Sterbedatum28.04.1822
SterbeortBad Kreuznach, große kreisangehörige Stadt 
WirkungsortHalle | Landau in der Pfalz, Kreisfreie Stadt  | Veitsrodt 
Beruf oder BeschäftigungSchriftsteller  | Soldat  | Privatlehrer  | Landstreicher  | Pfarrer / Katholische Kirche  |
GND-Sachgruppe | Personen zu...Kirche  | Schreiben. Dichtung  | Philosophie  | Militär  | Bildung. Erziehung  |
WerkeHauptwerk: F. C. Laukhards .. Leben und Schicksale, v. ihm selbst beschrieben, 6 Bde, Halle und Leipzig 1792-1802, neu (gekürzt) hrsg. v. Karl Wolfgang Becker, Leipzig 1989 | Weitere Schriften unter SekundΣrliteratur
QuellenAllgemeine Deutsche Biographie, 55 Bde., Berlin 1875 ff, 18, 42-49 | Claude Conter: L und der Blick v. unten, in: Goethe in Trier und Luxemburg. 200 Jahre Campagne in Frankreich, Ausstellungskatalog. Trier und Luxemburg 1992, 228-231 | Guido Groß: Das Moselland während der Campagne in Frankreich in den Augen des Magisters L, in: Trierisches Jahrbuch, 1950 bis 1960, 1960, 64-75 | Neue deutsche Biographie, Berlin 1953 ff, 13, 713-714 | W. Podlech: L, in: Kurzbiographien von Mittelrhein und Moselland, Trier 1967-1975, 403 f.
GND-Nummer118726692
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LiteraturLiteratur von Friedrich Christian Laukhard in der RPB | Literatur über Friedrich Christian Laukhard in der RPB

Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 29.05.2007

Biogramm

Nach Privatunterricht und Besuch des Gymnasiums Grünstadt studierte L Theologie 1774-1779 in Gießen und Göttingen, 1781 in Halle, dort 1783 Magister. Seine liederliche Lebensweise, der Hang zum Alkohol und hohe Verschuldung verhinderten eine solide Lebensstellung. Daher trat L als Musketier in den preussischen Militärdienst, machte 1792 die Kampagne in Frankreich mit und war dann vor Landau eingesetzt. Der ihm übertragene Auftrag, die eingeschlossene französische Festung durch Bestechung zur Übergabe zu bringen, mißlang. Er wurde von den Franzosen inhaftiert, aber bald freigesprochen. Nach abenteuerlichen Zwischenspielen als Soldat zunächst der Sansculotten, dann der französischen Emigrantenarmee und schwäbischer Truppen ging er 1795 wieder nach Halle zurück, wo er zwei Jahre später heiratete. Doch sein anhaltend schlechter Ruf verschloß ihm eine akademische Laufbahn und so schlug er sich mehr schlecht als recht durch Nachhilfestunden und Schriftstellerei durch. Nur 1804-1811 war ihm eine Pfarrstelle in Veitsrodt bei Idar-Oberstein vergönnt. - Sein Realismus und die rückhaltlose Offenheit in seinen Werken, vor allem in der Selbstbiographie, gewähren einen aufschlußreichen Einblick in das gesellschaftliche Leben insbesondere der Unterschichten im ausgehenden 18. Jh. Darin ging er auch auf die Verhältnisse in Trier, besonders an der UniversitΣt, und in der Umgebung ein. ---[Daten übernommen aus: Guido Groß, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]

Biogramm / alternativ

Vikar in Udenheim und Obersaulsheim; 1781 wurde er wegen "liederlichen Lebenswandels" als Vikar entlassen; er arbeitete danach als Privatlehrer, Jagdaufseher und Kellermeister; durch die Vermittlung des Theologen J.S. Semler, der mit seinem Vater befreundet war, bekam er eine Lehrerstelle am Waisenhaus in Halle; dort bestand er 1784 die Magisterprüfung an der Universität und wurde Privatdozent für Geschichte und Kirchengeschichte. - Bereits Ende 1783 Eintritt in die preußische Armee. - Ab 1792 in den preußischen von Thaddenschen Truppen Teilnahme an den gegenrevolutionären Koalitionskriegen: währenddessen 1793 u.a. Teilnahme an den Belagerungen von Mainz und von Landau : im Verlauf letzterer angeblich in preußischem Auftrag (scheinbare) Desertion und Überlauf in die französische Festung Landau. - Nach deren Entsetzung Ende 1793 Wanderungen und Aufenthalte mit französischen Truppen durch Frankreich bis Anfang 1795. - 1795-1804 Halle: fruchtbarste Zeit des schriftstellerischen Schaffens. - 1804-1811 Pfarrer in Veitsrodt im damaligen Departement Sarre (ab 1806 trotz verhängten Berufs- und Redeverbots). - Im Februar 1814 Befreiung aus dem Correctionshaus (Arbeits-, Besserungsanstalt) in Vilvoorden (Flämisch-Brabant) durch die Alliierten. - Vor dem Tod 1822 in Kreuznach Tätigkeit dort bzw. in der Region als Privatlehrer vermutet; Seine Romane und Erzählungen gelten als kulturgeschichtlich sehr wertvoll, insbesondere seine Selbstbiografie.

Biogramm / alternativ

Spätaufklärer und scharfer Kritiker der Verhältnisse seiner Zeit. - 1771-1774 Schule im Gymnasium in Grünstadt; ab 1774 Studium in Gießen, 1778-1779 in Göttingen, ab 1772 in Halle