Schloss, Gertrud / 1899-1942

Varianter NameTroll, Mary Eck- | Schloß, Gertrud / 1899-1942 | Carno, Alice | Eck-Troll, Mary
Geburtsdatum18.01.1899
GeburtsortTrier, Kreisfreie Stadt 
Sterbedatum1942 [?]
SterbeortKonzentrationslager CheÅémno
WirkungsortTrier, Kreisfreie Stadt  | Frankfurt am Main | Luxemburg
Beruf oder BeschäftigungJournalistin  | Mundartschriftstellerin 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Presse  | Schreiben. Dichtung 
WerkeAhasver, Schauspiel, Trier 1928 | Aus der Geschichte des Theaters der Stadt Trier - in: 1802 Stadttheater Trier 1927, Jubiläums-Osterfeier 1927 aus Anlaß des 125jährigen Bestehens des Theaters der Stadt Trier, Trier 1927, 5-7 | Begegnungen. Gedichte, Trier 1932 und 1985 | Europäische Möglichkeiten - in: Volkswacht (sozialdemokratische Trierer Zeitung), Nr.24 v. 30.01.1928 | Loni, Leben eines Barmädchens - in: Frauenwelt, Stuttgart 1930 |
QuellenEberhard Klopp: Geschichte der Trierer Arbeiterbewegung: ein deutsches Beispiel, Bd. 3: Kurzbiographien 1836-1933, 2. Aufl. Trier 1979, 106-109 | Joachim Leser: Anders und ermordet, in: Trierischer Volksfreund, Nr.20 v. 25.01.1999, 24 | Hubert Thoma: 175 Jahre Theater Trier, in: Jahrbuch des Landkreises Trier-Saarburg, 1978 215-225, 222.
GND-Nummer118759434
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Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 11.07.2006

Biogramm

S stammte aus einer alteingesessenen Trierer jüdischen Familie. Bis 1923 Studium der Philosophie in Heidelberg, dort Promotion zur Dr. phil. Mitglied der Ortsgruppe der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit" und Eintreten für ein vereinigtes Europa. Seit 1924 war S langjährige Mitarbeiterin der Volkswacht (sozialdemokratische Trierer Zeitung), u.a. als Theater- und Konzertrezensentin. Ihre polit. Leitartikel waren v. klassenkämpferischer Schärfe. 1924 wurde S 2. Vorsitzende der SPD-Frauenorganisation und 1926 Vorsitzende der Theatergemeinde "Freie Volksbühne", die sie in der SPD und in den Gewerkschaften propagierte. Sie leistete auch die Vorarbeiten für die Gründung der luxemburgischen "Freien Volksbühne". - Ihr Schauspiel "Ahasver", in dem sie die Gestalt des "ewig heimatlos wandernden Juden" in eine unmittelbare Beziehung zum aufkommenden Nationalsozialismus darstellte, wurde am 27.01.1928 im Stadttheater Trier und im selben Jahr in Greiz (Thüringen) uraufgeführt. Das Textbuch ist verschollen. - Im Frühjahr 1933 ging S nach Frankfurt a.M. und lebte unter dem Namen Mary Eck-Troll. 1939 emigrierte sie nach Luxemburg. Nach dem deutschen Überfall auf Luxemburg 1940 wurde S verhaftet und mit 512 Juden aus Luxemburg ins Ghetto Lodz deportiert und vermutl. 1942 im NS-Vernichtungslager Chelmno/ Kulmhof ermordet. - ---[Daten übernommen aus: Eberhard Klopp, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]