Sondhelm, Sophie / 1887-1944

Geburtsdatum18.03.1887
GeburtsortKleinlangheim
SterbedatumOkt. 1944 [?]
SterbeortKonzentrationslager Auschwitz
WirkungsortBad Kreuznach, große kreisangehörige Stadt  | Köln | Gailingen | Neu-Isenburg
Beruf oder BeschäftigungKrankenschwester 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Medizin. Tiermedizin 
Quellenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Sondhelm (Stand: 07.10.2016) | http://igs-sophie-sondhelm.de/wer-ist-sophie-sondhelm/ (Stand: 07.10.2016) | Bartels, Wolfgang: Farbige Quadrate als Appell für Toleranz, in: Allgemeine Zeitung, Ausg. Bad Kreuznach, vom 05.10.2016, S. 10 | Jäckel, Christine: Eine Frau der Tat als Namensgeberin, in: Rhein-Zeitung, Allgemeine Zeitung, Ausg. Bad Kreuznach, Sobernheim, Kirn, vom 10.01.2014, S. 11 | Corbach, Irene und Dieter: Sophie Sondhelm und die Kölner jüdische Kinderheilstätte Bad Kreuznach, Köln 1987
GND-Nummer118824198
Siehe auchDeutsche Nationalbibliothek (DNB) Deutsche Nationalbibliothek (DNB) |  Wikipedia-Personenartikel

Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 06.10.2016

Biogramm

Tochter eines Bäckers und Viehhändlers; Ausbildung zur Krankenschwester und erste Berufstätigkeit in einem jüdischen Krankenhaus in Köln; seit Mai 1920 Leiterin der neu gegründeten "Jüdischen Kinderheilstätte" auf der Cecilienhöhe in Bad Kreuznach; beschäftigte sich seit ca. 1935 damit, die gesamte Einrichtung nach Palästina zu verlegen; erhielt 1937 oder 1938 für sich selbst ein Ausreise-Zertifikat, weigerte sich aber, ohne ihre Mitarbeiterinnen und Kinder abzureisen; schon vor der Progromnacht von 1938, am Morgen des 9.11.1938, wurde das Heim verwüstet und geschlossen; sie ging in einen jüdischen Kindergarten nach Köln, mutmaßlich, um die Kinder nach Palästina zu schaffen; 1939 Leiterin eines Altenheimes in Gailingen, dessen Bewohner 1940 nach Frankreich deportiert wurden; Sondhelm floh mit den nicht transportfähigen Bewohnern nach Konstanz - von dort wurden sie 1942 ins Konzentrationslager Izbica bei Lubin deportiert; 1941 Leiterin eines Kinderheims in Neu-Isenburg; auch dessen Bewohner wurden im März 1942 deportiert und vermutlich ermordet; ging nach Darmstadt, wo sie halb illegal lebte; 1942 wurde sie verhaftet, weil sie den jüdischen "Zusatznamen" Sara in einem Schreiben nicht angegeben hatte; Februar 1943 Deportation ins Ghetto Theresienstadt; am 09.10.1944 Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz, wo sie verstarb; verhalf vielen Menschen zur Flucht, v.a. nach Palästina, ließ aber mehrere Möglichkeiten verstreichen, sich selbst in Sicherheit zu bringen; wird wegen ihrer Großzügigkeit und Aufopferung noch heute verehrt; in Bad Kreuznach wurden ein Weg sowie die Integrierte Gesamtschule nach ihr benannt