Bechert, Karl / 1901-1981

Geburtsdatum23.08.1901
GeburtsortNürnberg
Sterbedatum01.04.1981
SterbeortWeilmünster-Möttau
WirkungsortMünchen | Gießen | Gau-Algesheim, Stadt  | Mainz, Kreisfreie Stadt  | Bonn
Beruf oder BeschäftigungPhysiker  | Hochschullehrer  | Abgeordneter  | Bürgermeister 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Physik  | Bildung. Erziehung  | Politiker und historische Persönlichkeiten 
Werke¬Die¬ Struktur des Nickelspektrums, Phil. Diss., München 1925 | ¬Der¬ Wahnsinn des Atomkriegs, Diederichs, Düsseldorf, Köln 1956 | Deutsche Politik im Schatten der Atomdrohung, Arbeitsausschuss Kampf dem Atomtod, Bonn 1963 | Mit Christian Gerthsen: Atomphysik. Theorie des Atombaus, Sammlung Göschen, 3 Bände, Walter de Gruyter, 1. Auflage 1938, 4. Auflage 1963
QuellenKohl, Ralf: Das politische Wirken Professor Karl Becherts von 1956-1972. Eine Studie über (un-) politisches Verhalten, Diss. phil., Mainz, 1993 | Friedrich, Kurt: Karl Bechert, 1901-1981. Wissenschaftler und Politiker aus Verantwortung, in: Gau-Algesheim. Historisches Lesebuch, 1999, S. 128-133 | Gottfried Schüz: Albert Schweitzer und Karl Bechert - Visionäre und Vorkämpfer für eine friedvolle Zukunft Vortrag zur Eröffnung einer gleichnamigen Ausstellung am 1. April 2014 im Rathaus der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim | https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Bechert  (Stand: 31.07.2018) | http://www.brilmayer-gesellschaft.de/gau-algesheimer-koepfe/bechert-karl.html  (Stand: 31.07.2018) |
GND-Nummer119127059
Siehe auch GND identifiers in the project regionalgeschichte.net (biographies) |  Hessische Biografie | Deutsche Nationalbibliothek (DNB) Deutsche Nationalbibliothek (DNB) |  Wikipedia-Personenartikel |  GND identifiers in the Catalogus Professorum of the University of Mainz

Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 02.08.2018

Biogramm

Besuch des humanistischen Gymnasiums in München 1911 bis 1920; Studium der Physik, Mathematik und Chemie von 1920 bis 1925 in München; seit 1922 wissenschaftliche Hilfskraft, Hilfsassistent und Doktorand bei Arnold Sommerfeld (1868-1951); nach einem Aufenthalt an der Universität Iowa promovierte er mit der Arbeit "Über die Struktur des Nickelspektrums" am 23. Juli 1925 summa cum laude; 1925-1926 Stipendiat der Rockefeller-Stiftung in Madrid; 1926 Assistent am Institut für theoretische Physik bei Prof. Sommerfeld in München; 1930 Habilitation und Privatdozent für Physik bis Ende Oktober 1933; Vortragsreisen mit Prof. Sommerfeld nach Südindien und Ceylon; 1933 Direktor des Instituts für Theoretische Physik an der Ludwigs-Universität Gießen; 1945 Rektor der im Lehrangebot reduzierten Hochschule für Bodenkultur und Veterinärmedizin, aus der bald die Justus-Liebig-Universität hervorging; April 1946 Professor an der neu gegründeten Universität Mainz und Direktor des Instituts für Theoretische Physik; Wohnsitz in Gau-Algesheim; Mandate in der Kommunalpolitik (Stadtrat, Beigeordneter, Mitglied im Kreistag Bingen) wie schon 1945 als Bürgermeister in Donsbach/Dillkreis oder Stadtrat und Beigeordneter in Gießen; als Direktkandidat des Wahlkreises Waldeck/Nordhessen SPD-MdB von 1957-1972; Vorsitzender der Landesvereinigung zur Erhaltung und Förderung der christlichen Simultanschule in Rheinland-Pfalz, die für ein kommunales nicht konfessionsgebundenes Schulwesen eintrat; 1978 Umzug nach Weilmünster-Möttau; über viele Jahre Austausch mit Albert Schweitzer; als Wissenschaftler und Politiker warnte er vor den Gefahren auch der zivilen Nutzung der Radioaktivität und engagierte sich gegen Atombombenversuche, die atomare Bewaffnung und den Bau von Atomkraftwerken; der frühe Mahner vor den Gefahren für Natur, Umwelt und Frieden gehörte 1980 zu den Initiatoren und Organisatoren des "Krefelder Appells" gegen die Zustimmung der Bundesregierung zur Stationierung von Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern; das Haus der Sozialdemokratischen Bildungsinitiative (SBi) Gau-Algesheim trägt den Namen "Karl-Bechert-Haus". ---[Text von Norbert Diehl (per Email am 01.08.2018)]