Beyschlag, Willibald / 1823-1900

Varianter NameBeyschlag, Willibaldus | Beyschlag, Willibald Johann Heinrich Christoph
Geburtsdatum05.09.1823
GeburtsortFrankfurt am Main
Sterbedatum25.11.1900
SterbeortHalle
WirkungsortTrier, Kreisfreie Stadt  | Halle
Beruf oder BeschäftigungPfarrer / Evangelische Kirche  | Theologe 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Kirche 
WerkeAusführlich in: Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) 1700-1910, 161 Bde., München 1979-1987, | Mit Bezug auf B's Trierer Zeit insbes: Aus meinem Leben, Halle 1896 | Evangel. Beiträge zu den alten und neuen Gesprächen über Staat und Kirche, Berlin 1852 | Vaterländisch-kirchl Erinnerungen aus Trier, Halle 1891
QuellenArchiv der Evangel. Kirchengemeinde Trier | Georg Cyrus: Zu neuem Tag. Die Wege einer Gemeinde, Trier 1979 | Landeshauptarchiv Koblenz Best.442 Nr. 3532 | Heinz Monz: Karl Marx, Grundlagen der Entwicklung zu Leben und Werk, Trier 1973, 184f | Heinz Monz: Zur demographischen Struktur im Landarmenhaus in den Jahren 1829 bis 1845, in: Kurtrierisches Jahrbuch, 1961 ff, 1994, 205 ff.
GND-Nummer119133431
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Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 11.07.2006

Darstellung von Beyschlag, Willibald

Bildquelle: Susanne von Nathusius (1850-1929) | Wikimedia Commons | Public domain

Biogramm

Pfarrer, Professor. - 1844-1849 Studium der Theologie in Bonn und Berlin. Hilfspfarrer in Koblenz und 1850 in Trier, 1851 Pfarrer der Evangel Zivilgemeinde Trier. Hier gründete er einen Kirchenchor, den Evangel Männer- und Jünglingsverein und die Höhere Evangel Töchterschule, deren Direktor er zugleich war. Er setzte sich stark für die sozialen und diakonischen Aufgaben der Gemeinde ein (z.B. 1853 Gründung der ersten Gemeindeschwester-Station. Auf seine Initiative wurde auf dem Gelände der Quinter Eisenhütte 1854 eine evangel Kapelle errichtet. Sein besonderer seelsorgerl Dienst galt den Insassen des Landarmenhauses, wo er eigene Gottesdienste und Bibelstunden hielt und Konfirmandenunterricht erteilte - B, der in seinen Lebenserinnerungen noch 1896 die kathol. Kirche als "die gegnerische" bezeichnete und bekannte, "das preuss. Regiment" gelte in Trier bis zur Stunde als Fremdherrschaft, schrieb, er habe sich im Landarmenhaus gegen Versuche des kathol. Pfarrers wehren müssen, Kinder für den eigenen Glauben zu gewinnen. In den Landgemeinden gab es Schwierigkeiten bei konfessionell gemischten Eheschließungen oder bei der Benutzung der Friedhofskapelle. Wegen der v. B publizierten Schrift "Evang Beiträge .." kam es zu einem Strafverfahren gegen ihn, weil er die Lehren der kathol. Kirche "in einer, letztere der Verachtung aussetzenden Weise" dargestellt habe. In erster Instanz zu einer einmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt, wurde er in der zweiten zwar freigesprochen, für die Schrift wurden jedoch erhebliche Streichungen angeordnet. Der Regierungspräsident in Trier regte B's Versetzung an. B wurde 1860 Professor für praktische Theologie in Halle. 1860 gründete er das "Evangel Kirchen- und Volksblatt" und war 1876 Mitbegründer der "Deutsch-Evangel Blätter". 1873 gründete er die "Evangel Vereinigung" und war Mitbegründer des "Evang Bundes zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen" (1886/ 87). - ---[Daten übernommen aus: Friedrich Lange, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4]