| Varianter Name | Lambrecht, Anna | Lambrecht, Nanny | Ruth, Alca ¬[Pseud.]¬ | Alca Ruth ¬[Pseud.]¬ |
| Geburtsdatum | 15.04.1868 |
| Geburtsort | Kirchberg (Hunsrück), Stadt |
| Sterbedatum | 01.06.1942 |
| Sterbeort | Schönenberg |
| Wirkungsort | Aachen | Honnef |
| Beruf oder Beschäftigung | Schriftstellerin | Lehrerin |
| GND-Sachgruppe | Personen zu... | Schreiben. Dichtung |
| Werke | Kinder-Exempelgebetbuch, 1903 | Familienehre, 1908 | Bruder Mensch, 1912 | ¬Der¬ Gefangene v. Belle-Jeanette, 1918 | In zwölfter Stunde, 1924 | |
| Quellen | ¬Die¬ Eifel in der Literatur, 1994, S. 163 | http://de.wikipedia.org/wiki/Nanny_Lambrecht (Stand: 19.02.2010) | Nahe-Zeitung. - (2009), 266 vom 16.11., S. 13 | Stollenwerk, Alexander: Landeskundl. Vierteljahresblätter, Sonderhefte 1968 bis 1974/75: Kurzbiograph. vom Mittelrhein u. Moselland, S. 280 | Niem, Literatur u. soziales Engagement, in: Hunsrücker Heimatblätter, Nr. 86, Juni 1992, 222/31. |
| GND-Nummer | 119147513 |
| Siehe auch | Biographien der NDB | |
| Literatur | Literatur von Nanny Lambrecht in der RPB | Literatur über Nanny Lambrecht in der RPB |
Geboren im Haus des ehemaligen Cafes "Obertor" in Kirchberg, wo sie auch Schulzeit und Jugend verbrachte; von 1884-1888 besuchte sie das Lehrerinnenseminar in Xanten/Niederrhein; von 1888-1902 war sie Lehrerin an der Zweisprachenschule Malmedy (Wallonien), wo sie Ihre zukünftige Lebensgefährtin Fanny Bierens kennenlernte; vom Vater wurde sie wie ein Sohn erzogen, erregte bald Anstoß wegen unbotmäßigen Verhaltens; sie wechselte als freie Schriftstellerin nach Aachen über, wo sie erste Literaturpreise erhielt; aufgrund von Schwierigkeiten mit der belgischen Besatzungsmacht zog sie nach Bad Honnef/Rhein, wo sie bis 1936 lebte; verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Schönenberg an der Sieg; sie begann ihr schriftstellerisches Werk mit Kinderbüchern und Erzählungen, entwickelte sich allmählich zu einer realistisch-sozialkritischen Erzählerin; sie legte die gesellschaftlich-eingeschränkte Rolle von Frauen unterschiedlicher sozialer Herkunft und deren Gefühlsleben dar; viele ihrer Werke sind Quellen für Volkskunde und Heimatgeschichte des Hunsrücks, der Eifel und des deutsch-belgischen Grenzgebiets; ein von Armin Peter Faust geschaffenes Relief aus Lindenholz in Kirchberg findet man seit 2009 zu Ihrem Gedenken in einem Torbogen zwischen Marktplatz und Michaeliskirche.
Eltern: Johann Math. L (1831/83) u. Anna Kath. Winn (1832/97). - N.L. verlebte ihre Jugend u. besuchte die Schule in Kirchberg, 1884/86 Lehrerseminar Xanten, danach in Theux in einem Pensionat Ausbildung er französische Sprache. 1888-1902 Lehrerin in Malmedy. Sie lebte ab 1902/03 bis 1918/19 als freie Schriftstellerin in Aachen, danach siedelte sie nach Bad Honnef bis 1936, danach bis zu ihrem Tode ins Kloster (St. Vinzenzhaus) Schönenberg/Sieg. Ihre Werke von Hunsrück u. Eifel sind Quellen für Volkskunde u. Heimatgeschichte. Mit Wahrheitsliebe u. Mut behandelte sie Probleme der Zeit, stellte überlieferte Kirchenfrömmigkeit in Frage, kämpfte kritisch, trotz Anfeindungen gegen Verlogenheit u. Missstände. In ihrem Roman "Armsünderin", der auf teilweise heftige Reaktionen stieß, machte sie eine real existierende Region (Sohren im Altkreis Zell u. Kirchberg)) zum Schauplatz des Geschehens. 1918 erschien der Band "Das Lächeln der Susanne" ein Roman aus dem Hunsrück. Besondere Auszeichnungen wurden ihr nicht zuteil: 1904 erhielt sie für ihre Novelle "Was im Venn geschah" beim literarischen Wettbewerb der Kölner Blumenspiele "Die goldene Heckenrose". 1910 für ihr Bühnenstück "Mädchen" einen ersten Preis. ---[Text übernommen aus: Friderichs, Alfons / 1938-2021 [Hrsg.]: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Trier, Kliomedia : 2004. ISBN 3-89890-084-3]