Köhler, Nikolaus / 1875-1970

Varianter NameKöhler, Nikolaus
Geburtsdatum03.01.1875
GeburtsortBarmen
Sterbedatum26.05.1970
WirkungsortNievern 
Beruf oder BeschäftigungKlempner  | Elektriker 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Technik allgemein 
QuellenInformationen zur Ausstellung "100 Jahre Stromversorgung in Nievern - Leben und Lebenswerk des Nikolaus Köhler -" des Heimatarchivs Nievern 2007
GND-Nummer124192246
Siehe auchDeutsche Nationalbibliothek (DNB) Deutsche Nationalbibliothek (DNB)

Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 12.12.2007

Biogramm

Sohn des Musikers und Gesanglehrers F. August Köhler aus Böhmen; 1880 zog er mit seiner Familie nach Bad Ems; er begann mit 13 Jahren eine Spenglerlehre bei Anton Zorn; 1891 erlernte er bei der Firma Pollack AG in Frankfurt das Elektrohandwerk; bis 1898 möglicherweise als Spengler tätig, unter anderem auch in Neukaulitz; ab 1989 bis 1900 wohnte er in Frankfurt/Niederrand; arbeitete als Außendienstmitarbeiter bei einer Akkumulatorenfabrik und bereiste hauptsächlich Osteuropa und Russland; 1900 bis 1902 Fachausbildung als Elektroingenieur im Thüringer Technikum in Illmenau; Abschluss der Fachausbildung mit Auszeichnung; erneute Anstellung bei der Akumulatorenfabrik in Frankfurt; 1906 Umzug nach Nievern; 1906 fasste er den Entschluss, Strom zu erzeugen, um Nievern, Fachbach und Miellen zu versorgen; 1907 wurde ihm die Genehmigung für einen Anbau seines Hauses im Alt-Emser-Weg 132 (heute Grabenstraße 6) zum Aufstellen der Stromerzeugungsgeräte ausgestellt; dort installierte er seine Stromerzeugungsgeräte; im Juni 1907 schloss er mit der Gemeinde Nievern einen Vertrag über die Lieferung von 10 Straßenlampen ab; 1911 erhielt er die preußische Staatsbürgerschaft; er nahm am Nieverner Gemeindeleben rege teil und war Mitglied in verschiedenen Vereinen, u.a. im Männergesangsverein, dessen Ehrenmitglied er später wurde; er engagierte sich im Kirchenvorstand; 1913 verhandelte Köhler mit den Frank'schen Eisenwerken, um von diesen Strom zu beziehen, damit er im größeren Maße Kunden beliefern konnte; Anfang 1914 wurden weitere Verträge mit Haus- und Grundbesitzern, mit der Gemeinde, sowie mit der Pfarrgemeinde zum Aufstellen von Leitungsmasten abgeschlossen; 1915 verkaufte Köhler seinen Strom bereits an Privathaushalte; in den folgenden Jahren schloss er Verträge über Installationen von eigenen Stromerzeugungs- oder Leitungsnetzen mit zahlreichen Gemeinden oder Betrieben ab; 1937 kaufte er das Wasserkraftwerk Nieverner Hütte; 1952 verkaufte er sein Werk an die MKW Frankfurt/Höchst, wo er auf Lebenszeit als Berater angestellt war; in Nievern gilt er als "Vater der Stromversorgung".