Bieling, Richard / 1888-1967

Varianter NameBieling, Richard
Geburtsdatum03.09.1888
GeburtsortGau-Algesheim, Stadt 
Sterbedatum08.08.1967
SterbeortBonn
Beruf oder BeschäftigungArzt 
GND-Sachgruppe | Personen zu...Medizin. Tiermedizin 
In Beziehung stehende PersonAvenarius, Richard Ernst Abundius 
WerkeExperimentelle Untersuchungen über die Sauerstoffversorgung bei Anämien, diss. med., Freiburg 1911 | Entstehung und biologische Bekämpfung typischer Infektionskrankheiten. Vorlesungen auf Grund der Ergebnisse experimenteller Untersuchungen. Erste Folge. Barth, Leipzig 1937, Viruskrankheiten. I. Teil: Die Viruskrankheiten des Menschen, ihre Erreger und ihre Bekämpfung. II. Teil: Die Viruskrankheiten der Haus- und Laboratoriumstiere, ihre Erreger und ihre Bekämpfung. Barth, Leipzig 1938 | mit Heinz Zeiss: Behring. Gestalt und Werk. 1. und 2. überarbeitete Auflage. Schultz, Berlin-Grunewald 1941 | ¬Die¬ biologische Infektionsabwehr des menschlichen Körpers; zugleich eine Einführung in die theoretische und praktische Immunitätslehre und Serodiagnostik, 2. Erg. Aufl., Wien 1948 | ¬Der¬ Tod hatte das Nachsehen. Emil von Behring - Gestalt und Werk. Bielefelder Verlag, Bielefeld 1954 |
QuellenDeutsche Biographische Enzyklopädie, 1995 | Eidesstattliche Erklärung vom 14. März 1948 gegenüber Adolf P. Eisemann, Assistent-Verteidiger am Militärgerichtshof VI in Nürnberg | Werther, Thomas: Fleckfieberforschung im Deutschen Reich 1914-1945, Diss. phil., Marburg 2004 | https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Bieling  (Stand: 24.09.2018)
GND-Nummer140487093
Siehe auch Hessische Biografie | Deutsche Nationalbibliothek (DNB) Deutsche Nationalbibliothek (DNB) |  Wikipedia-Personenartikel

Datum der letzten inhaltlichen Bearbeitung: 24.09.2018

Biogramm

Sohn des praktischen Arztes Franz Bieling (1858-1928) und dessen Ehefrau Helene geb. Mäckler; Helenes Tante Angelika (1839-1910) war mit Richard Avenarius (1840-1917), dem Gründer der chemischen Fabrik Gebr. Avenarius in Gau-Algesheim, verheiratet; 1907 Abitur am Großherzoglichen Ostergymnasium (Kaiserstraße) Mainz; danach Studium der Medizin mit Promotion 1914 bei Paul Morawitz in Freiburg im Breisgau; Sanitätsdienst im ersten Weltkrieg; 1918 wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Leiter der Serumabteilung der Behring-Werke Frankfurt/Main; 1923 Habilitation im Fach Hygiene; ab 1927 außerordentlicher Professor; 1937 als Privatdozent an der Universität Marburg, 1940 als außerordentlicher Professor; 1938 Arbeitseinsatz am Seratherapeutischen Institut Wien, nachdem das Institut von den Behring-Werken übernommen worden war und die jüdischen Abteilungsleiter sowie die jüdischen Mitglieder der Geschäftsführung entlassen worden waren; 1939 zur Wehrmacht eingezogen, während des Krieges als beratender Hygieniker im Range eines Oberstarztes der Reserve an der Ostfront; besuchte verschiedene Hygiene-Institute und andere medizinisch-wissenschaftliche Institute; bekam am Hygiene-Institut der Waffen-SS in Berlin Kenntnis von der Prüfung von Fleckfieber-Impfstoffen durch Dr. Erwin Ding-Schuler, der auch Leiter der Fleckfieberversuchsabteilung des Hygiene-Instituts der Waffen-SS im KZ Buchenwald war; 1942 Besuch von ukrainischen Serum-Instituten mit Prüfung ihrer Tauglichkeit für die Übernahme durch die Behring-Werke; Ende 1945 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft; 1947/48 Zeuge der Verteidigung vor dem US-Militärgerichten im Nürnberger Ärzteprozess und 1948 im IG-Farben-Prozess; 1951 Professor der Hygiene an der Universität Wien; 1959 Emeritierung; ab 1962 Honorarprofessur in Bonn; Bieling forschte auf den Gebieten der Infektionskrankheiten, Immunitätslehre und Chemotherapie; 1958: Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auf Vorschlag des Auswärtigen Amtes. ---[Text von Norbert Diehl (per Email am 21.09.2018)]