Varianter Name | Moeden, Jan / 1592-1663 | Moeden, Johann / 1592-1663 | Moeden, Johannes / 1592-1663 | Moeden, Johannes / 1590-1663 |
Geburtsdatum | 1592 [?] |
Geburtsort | Koblenz, Kreisfreie Stadt |
Sterbedatum | 24.02.1663 |
Sterbeort | Koblenz, Kreisfreie Stadt |
Wirkungsort | Koblenz, Kreisfreie Stadt | Euskirchen | Münstereifel |
Beruf oder Beschäftigung | Jurist | Bürgermeister |
GND-Sachgruppe | Personen zu... | Recht | Politiker und historische Persönlichkeiten |
Quellen | Trieschnigg, Karin: Dr. Johannes Moeden, 1592-1663, Euskirchen 2018 | Hegeler, Hartmut: Hexenprozesse in Unkel und Anna Katharina Spee, "Hexenkönigin von Bruchhausen" (= https://bit.ly/2URvCZs ; Stand: 14.02.2019) | Baales, Peter: "Die Hex muß brennen" (= http://www.blankenheimerdorf.de/Die_Hex_muss_brennen.pdf ; Stand: 14.02.2019) |
GND-Nummer | 142798460 |
Siehe auch |
Enkel und ältester Sohn zweier Koblenzer Ratsherren; 1604-1609 Besuch der Jesuitenschule in Koblenz; 1610-1612 Studium der Philosophie in Mainz; 1613-1617 Jurastudium in Würzburg; 1617 o. 1618 Studienabschluß mit der Promotion; danach praktische Vorbereitungszeit; erste - gescheiterte - Verlobung mit einer Tochter des Koblenzer Ratsherren Georg Wendel; 1620 Heirat mit Agnes, geb. Dunckhaß, 5 Kinder; sie war die Tochter des wohlhabenden Bürgermeisters von Remagen; während des Aufgebots erhob eine Anna Maria Hoepp Einspruch, M. habe bereits ihr die Ehe versprochen und ihre gesamte Erbschaft an sich gebracht; um dem Prozeß zu entgehen (Agnes war bereits schwanger), flüchtete das Paar an einen unbekannten Ort in der Eifel und heiratete heimlich; die bedeutenden Hochzeitsgeschenke seines Vaters wurden beschlagnahmt; M. wurde in Abwesenheit zu 1000 Gulden Strafe verurteilt; 1621-1625 Wohnsitz auf der Wasserburg Heistard bei Mechernich, einem Adelssitz der Familie von Metternich; 1625 o. 1626 Bürger von Münstereifel; 1627-1633 wurde er vom Grafen von Manderscheid-Blankenheim zum Hexenkommissar bestellt; 1628 Ausweitung der Tätigkeit auf das benachbarte Gebiet des Grafen von der Marck, 1629 auf die Grafschaft Manderscheid-Gerolstein; führte allein 1629 45 Prozesse in Blankenheim und 30 in Gerolstein durch; ab 1629 Mitglied der Liebfrauenbruderschaft, zu der die wichtigsten Bürger Münstereifels gehörten; 1631 erwirkte er die Verurteilung von Anna Katharina Nürberg, die mit einem Cousin von Friedrich Spee verheiratet war; wurde beschuldigt, sich bei den Prozessen persönlich bereichert zu haben, wobei die reguläre Entlohnung so hoch war, daß M. sich 1633 ein herrschaftliches Haus in Münstereifel leisten konnte; führte auch in Sommersberg, im Drachenfelder Ländchen, in Rhens, Winningen, Kastellaun, Hachenburg und anderen Orten Hexenprozesse durch oder war als Gutachter beteiligt; die letzte Erwähnung im Zusammenhang mit Hexenprozessen stammt von 1659; 1634 Konsultor des Magistrats; 1634 Tod seiner 1. Ehefrau, mit der er 5 Kinder hatte; 1634 o. 1635 zweite Heirat mit Maria, geb. Weilwartz, der Tochter des zeitweisen Bürgermeisters, 2 Kinder; 1635 Ratsherr in Münstereifel; 1637/38 Bürgermeister; geriet in finanzielle Probleme; 1641 Tod der 2. Ehefrau, vor 1643 3. Heirat; 1642 Flucht nach Koblenz, unter Zurücklassung seiner gesamten Habe; Grund waren der Einmarsch der hessischen Truppen im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges, sowie hohe Schulden; bis 1656 wurde sein Münstereifler Besitz in mehreren Prozessen zur Tilgung der Schulden verkauft und versteigert;