Varianter Name | Senheim, Johann Theodor ¬von¬ / 1601-1662 | Otto / Asdod, Bischof / 1601-1662 | Senheim, Johann Theodor ¬von¬ |
Geburtsdatum | 04.07.1601 |
Geburtsort | Koblenz, Kreisfreie Stadt |
Sterbedatum | 11.11.1662 |
Sterbeort | Maria Laach |
Wirkungsort | Koblenz, Kreisfreie Stadt | Trier, Kreisfreie Stadt | Ashdod |
Beruf oder Beschäftigung | Weihbischof | Domkapitular | Hochschullehrer |
GND-Sachgruppe | Personen zu... | Kirche | Politiker und historische Persönlichkeiten |
In Beziehung stehende Person | Philipp Christoph / Trier, Erzbischof | Karl Kaspar / Trier, Erzbischof | Senheim, Johann Simon von |
Quellen | Stadtarchiv Koblenz | Hist. Archiv der Stadt Köln Best. 1118, Nr. M4 | Holzer, De proepiscopis Trevirensibus, 1845, 88f. | Zimmermann, O.v.S. als Unterhändler Philips v. Sötern, in: Rhein. Vierteljahresblätter 8 (1939), 248/95 | Pauly, Die Hochgemeinde Senheim, Koblenz 1959, 30 | |
GND-Nummer | 1038109728 |
Siehe auch | Germania Sacra Personendatenbank | |
O.v.S gehört nicht zur mittelalterlichen Adelsfamilie, sondern zum trierischen Beamtenadel. Er war der Sohn des kurkölnischen Sekretärs Johann (Simon) v. Senheim, geboren in Zell, später wohnhaft in Koblenz. O.v.S. trat in Koblenz ins Dominikanerkloster ein, wo er den Ordensnamen Otto erhielt, Geburtsname: Johann Theodor. Nach Studien in Köln und der Promotion zum Dr. theol. schickte ihn der Ordensgeneral nach Chur. 1624 wurde er dem Trierer Konvent zugewiesen und zum Prediger der Liebfrauenkirche bestimmt. Kurfürst und Erzbischof Philipp Christoph v. Sötern (1623/52) erkannte das diplomatische Geschick des Sprachbegabten und übertrug ihm die Gesandtschaft zu den immer problematischer werdenden Nachbarn Luxemburg, Spanien und Frankreich. Am 21.10.1632 wurde er zum Weihbischof nominiert und zum Generalvikar bestellt. Auf einer Rückreise von Köln wegen Neutralitätsverhandlungen fiel er in die Hände der Spanier, die ihn erst wieder auf Protest der römischen Kurie am 28.4.1634 aus der spanischen Gefangenschaft entließen. Das Leben keines der Trierer Weihbischöfe war so mit dem Schicksal des Erzbischofs verbunden und so in das vielfältige Geschick des Kurstaates verwoben wie das O.v.S. Seine Tätigkeit füllt die tragischen Jahre Philipp v. Sötern und die verheerendsten Phasen des Dreißigjährigen Krieges. In Maria Laach erlitt er am 4.11.1662 einen Schlaganfall, dem er am 11.11.1662 erlag. Er wurde in Koblenz in der heute nicht mehr bestehenden Dominikanerkirche beigesetzt. Aus der beachtlichen Fülle von Weihen, Konsekrationen und anderen Handlungen seien erwähnt: 1635 Hochaltar der Pfarrkirche Pünderich, Kapuzinerkirche in Cochem, Marienkapelle in Ellenz, 1656 Schenkung einer Laurentiusreliquie an die Pfarrkirche in Bremm. ---[Daten übernommen aus: Friderichs, Alfons / 1938-2021 [Hrsg.]: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Trier, Kliomedia : 2004. ISBN 3-89890-084-3]
Unter Söterns Nachfolger, dem Kurfürsten und Erzbischof Karl Kaspar, gingen Senheims diplomatische Missionen zurück und er mußte 1652 auf sein Dekanat von St. Simeon, 1654 wohl auf sein Amt als Generalvikar verzichten; er kam vorwiegend in innerkirchlichen Belangen zum Einsatz; so führte er 1656 und 1659 Generalvisitationen des luxemburgischen Teils der Erzdiözese durch.